BUND Kreisgruppe Nienburg

Lebensraum Streuobstwiesen

Streuobstwiesen sind Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, da sie aufgrund ihrer besonderen Struktur vielfältige Kleinbiotope auf engem Raum bieten. Angefangen mit der dunkel-feuchten Moosschicht am Grund der Wiese, gefolgt von einer niedrigen, mäßig hellen Krautschicht und einer lichten Ebene hoher Gräser und Stauden. Durch die mit Abstand stehenden Obstbäume ergibt sich nicht nur eine weitere horizontale Ebene, sondern auch eine Kombination aus sonnigen Abschnitten und Baumschatten. Bei entsprechendem Alter und Umfang finden auch  Höhlenbewohner wie Wendehals und Steinkauz eine Unterkunft in von meist Buntspechten gezimmerten Höhlen.

Voraussetzung dafür ist aber eine gewisse Pflege, da es sich bei Streuobstwiesen um eine Kulturlandschaft handelt. Obstbäume müssen nicht nur gepflanzt, sondern - bis sie sich etabliert haben -  mit einer Baumscheibe versehen, bei Trockenheit gewässert und eventuell gedüngt werden, um sich gegen die Konkurrenz der Gräser durchsetzen zu können. Weiterhin müssen sie die ersten 15 Jahre regelmäßig geschnitten werden, um eine statisch stabile Krone aufzubauen und Verletzungen durch Astausbrüche oder vorzeitige Vergreisung durch mangelndes Wachstum zu vermeiden. Fehlende Pflege führt leider allzu häufig zu kaum wachsenden oder gar absterbenden Jungbäumen, deren ökologischer Wert gegen Null geht.

Aber auch eine Wiese oder Weide muss gepflegt werden und entweder abgeweidet und nachgemäht oder mindestens einmal jährlich abgemäht werden, um den Charakter einer Wiese zu erhalten und Verbuschung zu vermeiden. Dabei sollte der Schnitt wo möglich insektenverträglich mit Sense oder Balkenmäher abschnittsweise erfolgen, so dass dort lebenden Tieren eine Ausweichmöglichkeit geboten wird.

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Ansprechpartnerin

Danièle Duske


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